EGGER Gruppe schließt Geschäftsjahr 2018/2019 mit stabilen Ergebnissen und sehr hohen Investitionen

Der Holzwerkstoffhersteller verzeichnete 2,84 Mrd. Euro Umsatz und 425,0 Mio. Euro bereinigtes EBITDA.

Von einem erfolgreichen, wenn auch herausforderndem Geschäftsjahr 2018/2019 (30.04.2019) berichtet die EGGER Gruppe im Rahmen ihrer Jahrespressekonferenz am 25. Juli 2019 am Stammsitz in St. Johann in Tirol. Die wesentlichen Kennzahlen entwickelten sich dabei stabil: Der Umsatz der Gruppe konnte um +5,6 % gesteigert werden, das bereinigte EBITDA war mit -4,7 % leicht rückläufig. Starken Einfluss auf dieses Ergebnis nahm die Rekordinvestitionssumme von 489,1 Mio. Euro. Eines der Leuchtturmprojekte wurde kürzlich abgeschlossen: Ende Juni nahm das 19. EGGER Werk in Biskupiec, Polen, seinen Betrieb auf.

Die EGGER Gruppenleitung zeigt sich zufrieden mit dem im Geschäftsjahr 2018/2919 erzielten Umsatz von 2.841,5 Mio. EUR (+ 5,6 % zum Vorjahr) und dem bereinigten operativen Ergebnis (EBITDA) von 425,0 Mio. EUR (-4,7 % zum Vorjahr). Die bereinigte EBITDA-Marge beträgt 15,0 % und liegt damit im langjährigen Mittel. Die Eigenkapitalquote liegt auf dem weiterhin hohen Niveau von 36,8 % (Vorjahr: 40,8 %). Die produzierte Menge an Rohplatten inkl. Schnittholz konnte auf 8,8 Mio. m3 (+3,5%) gesteigert werden, was eine Vollauslastung aller primären Produktionskapazitäten bedeutet. Gruppenweit beschäftigte EGGER im vergangen Jahr durchschnittlich 9.481 Mitarbeiter.

In der zweiten Jahreshälfte 2018 verlangsamte sich das Wachstum der Weltwirtschaft und insbesondere im Euroraum. Auch die Bauwirtschaft wächst derzeit langsamer als prognostiziert. Für EGGER waren jedoch im abgelaufenen Geschäftsjahr die Marktumfelder in den wesentlichen Märkten in Europa sowie in Russland insgesamt zufriedenstellend und ermöglichten eine stabile Entwicklung. Der für das Unternehmen wesentlichste geografische Markt ist Westeuropa, und hier vor allem Deutschland mit der dort stark vertretenen Möbelindustrie. Der westeuropäische Markt mit einem Umsatz von 1.672 Mio. Euro (+4,7 %) ist auch im Geschäftsjahr 2018/2019 gewachsen und hat damit 58,9 % der Umsatzerlöse erwirtschaftet. Die Märkte Zentral- & Osteuropa sowie Russland erzielten ebenfalls einen stabilen Umsatzanteil von 29,5 %, wobei sich dort neben rückläufigen Umsätzen mit Fußboden-Produkten in der Türkei auch die sinkende Nachfrage bei OSB negativ auswirkten. Insgesamt konnte dies allerdings durch eine Steigerung des Absatzes bei Fußboden- und Innenausbauprodukten in Russland und durch Umsatzzuwächse in anderen Verkaufsgebieten der Region kompensiert werden.

Außereuropäische Länder spielen eine wachsende Rolle für EGGER. Sie machten im 2018/2019 mit 330 Mio. Euro (+10 % zum Vorjahr) 11,6 % des Gesamtumsatzes aus. Dabei waren die Umsätze des neuen Werks in Argentinien hinter den Hoffnungen zurückgeblieben: „Der für uns neue argentinische Markt war sehr herausfordernd, da er von einer sehr hohen Inflation und dem Währungsverfall des Argentinischen Peso und der damit einhergehenden wirtschaftlichen Rezession geprägt war“, erklärt Ulrich Bühler, EGGER Gruppenleitung Vertrieb/Marketing.

Rekordsumme investiert

Im Geschäftsjahr 2018/2019 tätigte EGGER Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte in der Höhe von 489,1 Mio. EUR (Vorjahr: 483,8 Mio. EUR). Davon entfielen 78,1 Mio. EUR auf Erhaltungsinvestitionen, 411,0 Mio. Euro auf Wachstumsinvestitionen. Die größten Posten nahmen dabei die beiden Greenfield-Projekte in Biskupiec (PL) und in Lexington, NC (USA) ein.

Nachhaltigkeit weiter im Fokus

Wiederum veröffentlicht EGGER zeitgleich mit dem Jahresfinanzbericht auch den jährlichen Nachhaltigkeitsbericht (nichtfinanzielle Erklärung). Dieser ist unter www.egger.com/nachhaltigkeit abrufbar und enthält sämtliche Haltungen, Zielsetzungen und Leistungen hinsichtlich ökonomischer, ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit. Der EGGER Nachhaltigkeitsbericht 2018/2019 enthält außerdem viele konkrete Best Practice-Beispiele für das nachhaltige Handeln des Unternehmens.

Positiver Ausblick für 2019/2020

Im nun laufenden Geschäftsjahr gilt es für EGGER, die Ergebnispotenziale der getätigten Investitionen auszuschöpfen. Thomas Leissing zeigt sich dafür zuversichtlich: „Obwohl in den letzten Monaten eine schwächere Konjunkturentwicklung in manchen unserer Märkte bemerkbar war, ist unser Ausblick für das Geschäftsjahr 2019/2020 positiv. Wir werden mit unserer wettbewerbsfähigen industriellen Basis an unseren aktuellen Ergebnissen anschließen können. Darüber hinaus werden wir zum Jahreswechsel unsere neue EGGER Kollektion Dekorativ 2020–22 in den Markt einführen und mit ihr an den großen Erfolg der ersten Auflage dieser Kollektion anknüpfen.“ Auch für die Produktbereiche OSB und Schnittholz rechnet EGGER mit einer positiven Nachfrageentwicklung. Laminatfußboden wird hingegen in Westeuropa weiterhin marktseitig unter Druck stehen. Durch die stabile Entwicklung im Kernbereich Möbel- und Innenausbau, das Wachstum in Russland sowie die Verlagerung von Mengen aus schwächeren Regionen hin zu alternativen Märkten rechnet EGGER gruppenweit für das Geschäftsjahr 2019/2020 mit einem anhaltenden Umsatzwachstum und einem zumindest stabilen Ergebnis.

Am 28. Juni 2019 war es soweit: im neuen EGGER Werk im polnischen Biskupiec erfolgte der Produktionsstart. Das Werk verfügt über Anlagen auf dem modernsten Stand der Technik, eine Rohspankapazität von 650.000 m3 und Beschichtungsanlagen.
Kann stolz sein auf das bisher Erreichte: Die EGGER Gruppenleitung mit Dr. Thomas Leissing, Ulrich Bühler und Walter Schiegl (v. l.)

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